Was Mut in der Schule zu suchen hat…
»Mut ist nicht das Gegenteil von Angst. Es ist die Einsicht, dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst«
Verwandter Artikel: „Mut lässt die Schule aufatmen„, veröffentlicht in der Wertelounge von Michaela Schmid
Stellt die Routinen und Traditionen ruhig in Frage, das kann euch Türen öffnen!
„…aber ich bin doch gar kein Lehrer. Wie könnte ich es wagen, mich mit dieser Botschaft an Lehrpersonen zu wenden? Die werden mich doch in der Luft zerlegen.“
Mut oder waghalsig?
Eine gute Portion Mut hat’s mich auf jeden Fall gekostet, einfach so auf die Lehrer zuzugehen und ihnen zu sagen: „Hört mal her, ich habe da was Wichtiges entdeckt, von dem ich euch unbedingt erzählen will.“
Aus eigener Erfahrung weiß ich sehr gut, wie insbesondere bei erfahrenen Lehrerinnen und Lehrern der „Neuigkeitsfaktor“ zumindest Zurückhaltung, wenn nicht gar Widerstand oder Reaktanz hervorruft. Ganz besonders, wenn es auch nur im Entferntesten nach Werbung riecht.
Doch meine Erkenntnisse mit der stoischen Gelassenheit eines Professors zu kommunizieren, ist nicht mein Ding. Denn bei PosiTeach geht’s ja gerade darum, die Tore des Schulsystems wieder dem Leben zu öffnen. Darum scheint es mir wichtig, diese Dynamik auch erst einmal fühlbar werden zu lassen, und sie nicht schon von Beginn weg ängstlich relativieren oder auszubremsen zu wollen.
Mit Begeisterung überholte Routinen in Frage stellen
Auch nach all den Jahren der Arbeit am Buch, an der Entwicklung des Konzepts und an einer schlüssigen Präsentation zur Einführung in das Thema, bin ich noch immer hell begeistert von PosiTeach. Das volle Potential und die Vision, die sich aus dem Ansatz ableitet, bewegen und faszinieren mich, und ich freue mich jedes Mal, ihn mit Lehrerinnen und Lehrern zu teilen, zu diskutieren und auch individuelle Situationen zu analysieren, um ihn im Alltag möglichst leicht erfolgreich implementieren zu können.
Es ist schon ein Unterfangen, die alltäglichen, eingeschliffenen Routinen des Unterrichts in ein neues Licht zu stellen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Doch gibt es da ein paar starke Kraftquellen, die mich immer wieder darin bestärken weiter zu machen. Unter anderem sind dies die rasch wachsende Anzahl von gleichgesinnten Initiativen, wie bspw. in Deutschland die Aktion gute Schule oder Christina von Dreiens Schulprojekt. Und auch die berührenden Feedbacks von Menschen, die sich mit PosiTeach auseinandergesetzt und die Essenz verstanden haben, sind Kraftspender.
Der Name „PosiTeach“ bedeutet einfach „positiv unterrichten“. Nichts dabei, geht doch ganz einfach, oder? Wieviel da effektiv dahinter steht, und was da alles mit zusammenhängt, hat sich mir erst im Laufe der Zeit ganz allmählich offenbart.
Zur Zeit geht es bei der Initiative zur Verbreitung dieses Wissens erst einmal darum, dass Lehrerinnen und Lehrer ihre Rolle als Autorität aus einer neuen Perspektive betrachten, um sie besser verstehen zu können. Denn dadurch können sie ihrer Verantwortung besser gerecht werden. Gleichzeitig werden sie in die Lage versetzt, die Chancen und Möglichkeiten, die sich ihnen täglich bieten, zu erkennen und für alle Gewinn bringend zu nutzen.
Graswurzeln
Erwartung bestätigt
Nun verhält es sich aber so, dass besondere, in sich weitgehend geschlossene Systeme und Kommunikationskanäle eingerichtet wurden, um in fachlicher Hinsicht an Lehrerinnen und Lehrer heran zu kommen. Wer daran nicht angedockt ist, kann eigentlich gleich wieder einpacken. Denn entweder wird man dann gar nicht erst wahrgenommen – oder nicht ernst genommen.
Ich hab’s dennoch probiert, denn wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Die Antwort musste ich mehrmals durchlesen, denn so offen hatte ich sie nicht erwartet. Man wollte PosiTeach nicht ins Programm aufnehmen, weil das „Missverständnisse auslösen“ könnte. „Auflösen“ wäre die richtige Wortwahl gewesen.
Jedenfalls hat mir dieses überraschend ehrliche Statement gezeigt, dass der Weg, wie ich ihn bereits im Buch skizziert hatte, der geeignetste Weg ist, wie sich dieses Wissen unter den Lehrpersonen verbreiten kann.
Der Faktor Mensch
Die „Initiative PosiTeach“ ist vom Wesen her am besten als eine Graswurzelbewegung zu beschreiben. Sie verbreitet sich in kleinen, überschaubaren Schritten, im vertrauten Umfeld, von Mund zu Ohr. Von Herzverstand zu Herzverstand. Von Mensch zu Mensch.

Die persönliche Empfehlung hat den höchsten Stellenwert. Das erfordert anfänglich zwar etwas Geduld und den aktiven Beitrag jedes Einzelnen, doch wenn dereinst genug Menschen damit aktiv sind, hat sich PosiTeach schon beinahe zu einem neuen Standard entwickelt.
Ein Hauch Pioniergeist
Wer sich wirklich darauf einlässt, kann sich auf die eine oder andere Weise bald wie Pionier vorkommen, vor allem dann, wenn damit gefühltes Neuland betreten wird. Denn PosiTeach ist ja kein zentralisierter, verwalteter Ansatz, der mit Kontrollformularen dokumentiert werden muss. Er lebt von der Vielfalt und vom kollegialen Erfahrungsaustausch. Und dieser findet in den Lehrerzimmern und Teambesprechungen sowieso täglich und selbstverständlich statt. Das Ganze lässt sich also sehr leicht und organisch in die Routinen des schulischen Alltags integrieren. Es gibt nur etwas, das weichen muss, und das ist das Lästern und Klagen. Sei es über Umstände, Schüler, Eltern oder Kollegen. Lästern verträgt sich nicht mit PosiTeach.
Die Initiative PosiTeach birgt viel transformierendes Potential. Der Ansatz wirkt befreiend, ermächtigend und ermutigend zugleich, und zwar auf allen Seiten. Damit steht er ganz im Einklang mit dem Paradigmenwechsel, den wir zur Zeit überall beobachten können.
Wenn richtig verstanden und klug und konsequent umgesetzt, vermag PosiTeach den Unterricht auf eine neue Stufe der Wirksamkeit zu heben und damit die Schule in ein neues Zeitalter zu begleiten, an dessen Schwelle wir uns derzeit befinden.
Für Mutige
Denn man muss sich klar vor Augen halten: Für viele steht dieser Schritt, das tradierte Verständnis von Schule und Unterricht in Frage zu stellen, erst noch an. Die Mehrzahl der Lehrerinnen und Lehrer sind noch ganz eingenommen davon.
Es fordert ihnen einigen Mut ab, sich auf etwas Neues einzulassen, selbst wenn dieses Neue total einleuchtend, gut nachvollziehbar und auch solide begründet ist. Ihr Zögern ist verständlich und eine normale Reaktion. Schliesslich stehen da auch Ängste im Raum. Unter Anderem die Angst, man könnte „von oben“ gemaßregelt werden, weil man damit ja gegen irgendwelche ungeschriebenen Gesetze verstossen könnte. Oder weil man grundsätzlich etwas „falsch“ macht, wenn man am Bekannten und Gewohnten etwas verändert. Und dann geht es auch um viele handfeste, eingeschliffene Gewohnheiten. Diese in Frage zu stellen, dafür braucht es schon etwas.
Und zwar selbst dann, wenn man sehen kann, dass die gewohnten, etablierten Regeln und Routinen kaum zielführend sind und man ahnt, dass sie teilweise großen Schaden anrichten. Man fühlt sich dennoch sicher damit, weil sie einem vertraut sind. Und schließlich „hat man es schon immer so gemacht.“ Doch – um mit Einstein zu reden – sollten wir uns nicht «viel öfter die Frage stellen, ob es richtig ist, was wir tun, nur weil alle es tun»?
Schritte in den Mut
Diese Gegebenheiten waren mir beim Schreiben des Manuskript durchaus bewusst, und ich habe sie auch adressiert: Ungünstige Angewohnheiten werden am einfachsten mit einer viel versprechenden Gewinnaussicht überwunden. Der Mut muss sich lohnen.
Anfänglich ging ich noch davon aus, dass Lehrerinnen und Lehrer in „PosiTeach“ von selbst den Gewinn erkennen würden, sobald sie nur die entsprechenden Zusammenhänge erfasst hätten.
Diese Annahme musste ich inzwischen revidieren. Lehrerinnen und Lehrer scheinen es mehrheitlich vorzuziehen konkret zu erfahren, was genau wie zu tun sei, damit es richtig ist. Sie sind kaum für Experimente mit ungewissem Ausgang zu haben. Das ist verständlich. Gleichwohl erschien mir der Gedanke erwachsenen Menschen und Profis zu sagen, wie sie unterrichten sollten, immer schon anmaßend.
Dieses Dilemma löse ich zur Zeit, indem ich gemeinsam mit den Kollegen im Rahmen von eintägigen Workshops konkrete Beispiele aus ihrem Alltag erörtere. Das scheint den bestehenden Bedürfnissen am besten gerecht zu werden, denn dieses Vorgehen bietet gleichzeitig genügend geschützten Raum, um die Macht und Wirkung der Worte an sich selbst erfahren und reflektieren zu können.
Natürlich ist es mit isolierten Veranstaltungen nicht getan. PosiTeach muss aktiv im Alltag implementiert werden. Und das erfordert zu Beginn durchaus Mut. Doch Lehrerinnen und Lehrer entwickeln sich am besten im kollegialen Austausch und profitieren zudem von der kollegialen Intervisionen. Zuerst und vor allem aber braucht jeder und jede einzelne von ihnen eine klare Vision davon, wie Schule und Unterricht eigentlich sein sollen.
Forschung und Praxis
Transparenz und Nachvollziehbarkeit
Ein Aspekt der Neuerung, den PosiTeach bereits mit sich gebracht hat, ist z.B. die Tatsache, dass in dem Buch viele Informationen aus verschiedenen Bereichen kurz und prägnant zusammengeführt werden, sodass die Folgerungen daraus transparent sind und klar nachvollzogen werden können. Wer will, findet hier reichlich Stoff für seine Dissertation.
Praxisnähe und unmittelbare Umsetzbarkeit geht jetzt vor
Doch wichtiger als die wissenschaftliche Erforschung und Dokumentation ist mir, dass gerade in der heutigen Zeit, wo die Schule immer tiefer im Schlamassel versinkt, dieser Ansatz unter den darin tätigen Menschen Verbreitung findet. Wenn sie erkennen, dass sie auch im etablierten System durchaus Freiraum und Möglichkeiten haben, können sie selbst zur Lösung, zum Ausweg werden, sowohl für sich selbst wie auch für ihre Schüler.
2006
Der inzwischen emeritierte Professor Dr. Uwe Schaarschmidt veröffentlichte 2006 die sog. „Potsdamer Studie zur psychischen Gesundheit im Lehrerberuf„. Damals, also vor inzwischen 12 Jahren, kam er zum Ergebnis, dass rund 2/3 aller in Deutschland tätigen Lehrpersonen aufgrund ungünstiger Verhaltensmuster und Verarbeitungsstrategien gesunheitlich akut gefährdet waren. Sie liefen ganz konkret Gefahr, wegen der beruflichen Herausforderungen immer wieder oder auch permanent zu erkranken. Das muss man sich mal vor Augen führen: zwei von drei.
2018
Hat sich seither an den Rahmenbedingungen substantiell etwas verbessert? Wohl eher das Gegenteil ist der Fall: Im diesem Jahr, 2018, waren zu Schulbeginn deutschlandweit rund 40’000 Stellen unbesetzt. Das entspricht rund 5% aller Stellen von 2015 (Voll- und Teilzeit). Wenn hier die Alarmglocken nicht läuten, muss man falsch verdrahtet sein. Wie konnte man es soweit kommen lassen?
30’000 Vakanzen konnten Berichten zufolge mit bereits pensionierten Lehrkräften und Quereinsteigern noch rechtzeitig abgedeckt werden. Doch 10’000 Stellen blieben unbesetzt. 10’000 Vollzeitstellen entsprechen schätzungsweise 250’000 Stunden Unterricht pro Woche, die im Schuljahr 18/19 voraussichtlich nicht stattfinden. Und das im Land der Dichter und Denker.
Im Land der Dichter und Denker
Was bedeutet diese Situation für die verbliebenen Lehrkräfte? Und für die Schüler? Für die Qualifikation, die Berufsbildung, für den Wirtschafsstandort, für das Bruttosozialprodukt, für die soziale Stabilität, die Solidarität unter den Generationen? Die Herausforderung „Migration und Integration“ ist damit noch gar nicht angesprochen.
Perspektivenwechsel
»Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.« (Albert Einstein)

PosiTeach nähert sich den gegenwärtigen Herausforderungen von einer ganz anderen Seite und kann dadurch gleich an mehreren Punkten gleichzeitig ansetzen. Die Sichtweise, die sich uns dadurch eröffnet, erweitert das bisherige Verständnis dessen, was Schule und Unterricht sei, wie sie funktionierten und was da bei den Schülern tatsächlich geschieht, ganz entscheidend.
Wenn es einen Aspekt gibt, den man bei PosiTeach wirklich als Neuerung bezeichnen kann, dann der, dass Schule und Unterricht – zumindest offiziell – noch nie aus dieser Perspektive betrachtet wurden. Die Quintessenz lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:
„Lehrerinnen und Lehrer haben von Berufes wegen große Gemeinsamkeiten mit Hypnotiseuren. Doch sie wissen es nicht, denn niemand hat es ihnen gesagt.“ Denn wenn sie es wüssten, würden viele von ihnen den Unterricht ganz anders ausgestalten.
Klischee und Wirklichkeit

Und da haben wir es, dieses unsägliche Reizwort: „Hypnotiseure“. Wie rasch tauchen bei dem Begriff unwillkürlich Widerstände und Ängste auf. Ängste vor Manipulation, Täuschung, Betrug oder Trickserei, und wer möchte damit schon in Verbindung gebracht werden?
Diese Ängste wurden während vieler Jahrzehnte in Shows, Filmen und „Aufklärungskampagnen“ geschürt und regelrecht kultiviert. Wen mag es da verwundern, dass auch im 21. Jahrhundert der Begriff „Hypnose“ noch immer für viele ein rotes Tuch ist? Ein Thema, mit dem man sich schon gar nicht befassen mag. Entsprechend oberflächlich sind die Meinungen und Klischees dazu. In der Schweiz bezeichnen wir so etwas auch als „Abziehbildli“, ein „Sticker“: Flach, simpel und klebrig.
Damit mich jene, die mich nicht kennen, etwas einordnen können: Mein beruflicher Hintergrund ist Logopäde mit einem Master of Arts in (wissenschaftlicher) Heilpädagogik, und ich praktiziere seit einigen Jahren als Hypnosetherapeut im Raum Basel.
Das Klischee mit Fakten entzaubern
Als mir der Zusammenhang zwischen Unterricht und Hypnose klar wurde, sah ich mich auch damit herausgefordert, mit diesen alten Show-Klischees aufzuräumen. Mein Zielpublikum ist gewohnt kritisch zu denken und in der Lage, die Dinge analytisch zu betrachten und sie sachlich korrekt einzuordnen. Darum rolle ich das Thema mit wissenschaftlicher Systematik und auf mehreren Ebenen gleichzeitig auf:
Wertschätzung
Zuerst und vorweg: Es ist mir ein sehr wichtiges Anliegen, den Lehrerinnen und Lehrern mit Achtung, Respekt und aufrichtiger Wertschätzung zu begegnen. Ich bin zwar selbst kein Lehrer, wuchs aber in einem Lehrerhaushalt auf. Gefühlte 80% unserer Verwandt- und Bekanntschaft waren Lehrer. Tag und Nacht war ich von ihnen umgeben, es gab kein Entkommen… Darum sehe ich heute im Lehrer immer auch den Menschen in seiner Einzigartigkeit.
Transparenz
Dann arbeite ich mit wissenschaftlich erhärteten und nachprüfbaren Fakten. Alles, was ich in meinem Buch zusammenführe, habe ich entweder selbst überprüft, selbst erfahren oder in mehreren, von einander unabhängigen Quellen bestätigt gefunden.
Klarheit
Ich kommuniziere einfach und klar, sachlich und transparent. Das heißt, ich verzichte auf eine abgehobene, komplizierte Sprache, und ich lege meine Quellen offen. Jeder soll alles selbst überprüfen können. Ich beanspruche mit meinen Folgerungen nicht Recht zu haben und bin für sachliche Kritik und reflektierte Fragen offen und dankbar. Dies sind die besten Werkzeuge, um den Ansatz weiter zu entwickeln.
Mehrdimensionalität
Für manche Leser ungewohnt ist der Umstand, dass ich immer wieder auf das Gefühl Bezug nehme. Das scheint nach heutigem Maßstab für ein Sachbuch unangemessen, zumindest ist es ungewohnt. Doch die besprochene Materie verlangt danach. Es bereichert und vertieft das Verständnis, und es erweitert dieses um ungeahnte Dimensionen. Denn der entfesselte und auf sich selbst bezogene Intellekt hatte die Menschheit bis an den Abgrund der Selbstzerstörung gehetzt. Kopf und Herz müssen jetzt zusammenspannen um die Wende zu schaffen, und genau das geschieht bei diesem Ansatz.
Motivierte Freiwilligkeit
Wie nachhaltiger Wandel stattfindet
Das Prinzip der Freiwilligkeit steht bei PosiTeach ganz weit oben. Aus diesem Grund muss sich der Ansatz als Graswurzelbewegung verbreiten und kann nicht als Verordnung „von oben“ durchgesetzt werden.
Die Idee der Verbreitung ist denkbar einfach: Wenn eine Lehrerin oder ein Lehrer von der Idee PosiTeach angetan ist, dann verschenkt er oder sie zwei Exemplare an Kollegen, von denen sie glaubt, dass sie eine Resonanz dafür haben. Sie versieht diese Exemplare mit einer persönlichen Widmung und der Einladung, es ihr gleich zu tun. Z.B. „Dir, liebe/r …, mit Zuversicht und Freude. Und wenn Du dich dazu motiviert fühlst, verschenke es auch zweimal. So wird sich dieses Wissen rasch verbreiten.“
Das kollegiale Vertrauen wirkt viel stärker als jede Werbung. Das Teilen bleibt ja vollkommen freiwillig, und so kann sic h das Wissen um PosiTeach fast wie von alleine verbreiten. Es findet dadurch genau zu den richtigen Menschen.
Vielleicht noch nicht für jeden, aber schon mal für die Richtigen
Die Initiative PosiTeach ist darauf ausgelegt, die Schule in eine neue Ära zu begleiten. Die tradierten Routinen von Macht und Beherrschung werden mit ihr überwunden, und die Lehrperson wendet sich stattdessen bewusst der pädagogischen (auch: Selbst-) Ermächtigung und Ermutigung zu. Für ältere Semester ist dies ein Stück weit wie das Wiedererlangen der pädagogischen Freiheit, doch es geht noch ein Schritt weiter. Tatsächlich führt das geradewegs in die Freiheit und Eigenverantwortung. Auf allen Seiten. Auch für die Schüler.
Das könnte für so manchen eine Herausforderung darstellen, eine echte Mutprobe. Doch drei Aspekte können die Bereitschaft unterstützen, diesen Schritt zu wagen: Zum Einen sind dies – je nach Region – die teilweise haarsträubenden Zustände in der Schule, dann ist da die bestechende Logik, die hinter PosiTeach steht, und nicht zuletzt ist da auch das Ziel, die Vision von PosiTeach, wie sie im Buch beispielhaft skizziert ist. Der Mut muss sich lohnen. Und genau darauf ist PosiTeach ausgelegt.
Mut zur (Selbst-) Ermächtigung
Meine Ermutigung an die Adresse der aktiven Lehrerinnen und Lehrer umfasst fünf Aspekte:
Ich anerkenne
„Ich sehe und anerkenne die Situation, in der Du dich befindest und habe unter ähnlichen Umständen meine eigenen Erfahrungen gemacht. Dieser Alltag ist mir bekannt und ich weiss, wovon Du redest.
Weder die Politik noch die Administration oder die Schulleitungen können oder werden Lösungen finden. Politik macht man nämlich nicht mit Lösungen, sondern mit Problemen. Es bringt also nichts, noch länger auf den „Deus ex machina“ zu warten. Von dieser Seite wird nichts kommen.
Ich sehe dich
Das macht aber nichts. Denn tatsächlich warst Du schon immer selbst die Lösung. Und so trägst Du auch jetzt den Schlüssel zum Ausweg aus deiner Situation. Noch nie konnte jemand anders ausser dir eine Veränderung deiner Situation bewirken. Und das geht einfacher, als Du womöglich denkst.
Selbst wenn dein Salär dabei nicht größer wird, dein Lohn wird es allemal, denn das Ergebnis werden viel umfassender und zufriedenstellender auf dich zurück wirken.
Du bist der Wandel
Die Schule wird sich genau in dem Maß verändern, wie Du dich selbst weiter entwickelst. Bist Du bereit, etwas Neues zu lernen (und umzusetzen)? Und bist Du auch bereit, Altes, Überkommenes und Obsoletes aufzugeben und hinter dir zurück zu lassen?
Niemand wird dich davon abhalten wollen, im Sinne von PosiTeach zu unterrichten. Dabei schätzt und würdigt die Initiative PosiTeach deine Einzigartigkeit. Und sie ermutigt dich auch mit Hilfe einer Reihe solider Argumente, diesen wichtigen, fairen und notwendigen Schritt zu wagen.
Bist Du dazu bereit?
Alles, was Du hierfür brauchst, ist die Bereitschaft, die Dinge, die Du bisher für absolut wahr und richtig gehalten hast, ergebnisoffen in Frage zu stellen und sie mit einem frischen, unverbrauchten und wachen Blick zu betrachten. Womöglich wist Du dabei mit Überraschung feststellen, dass so manches von dem, was wir früher implizit mitbekommen und später während des Studiums gelernt hatten, nicht mal die halbe Wahrheit ist.
Du bist eingeladen
Sieh dich unverbindlich eingeladen, deinen Horizont von einer reichen Auswahl an Fakten und jener Vision, die hinter PosiTeach steht, erweitern zu lassen. Du brauchst nichts zu glauben oder zu akzeptieren. Es reicht, wenn Du kritisch und aufmerksam dabei bist.
Und wenn es dir dereinst mit Hilfe von PosiTeach gelungen ist, die berufliche Frustration, Aussichtslosigkeit oder Unzufriedenheit in begründete Freude und Zuversicht zu transformieren, dann wird dich nichts und niemand mehr aufzuhalten können. Das ist der Moment, wo sich dein Mut wahrhaft auszuzahlen beginnt.“
Chronik einer vollzogenen Wende
Orientierung und ein Ziel
Die Vision der „Initiative PosiTeach“ ist einfach: Eine rasch wachsende Anzahl Lehrerinnen und Lehrer trägt auf solide informierter Basis freiwillig und motiviert dazu bei, die Bedingungen im Lebensbereich Schule fairer und menschlicher werden zu lassen. Wort für Wort. Tag für Tag. Unaufhaltsam.
Denn obwohl heute das Bedürfnis nach einer positiven Veränderung innerhalb der Schule so groß ist wie nie zuvor, wagt es noch immer kaum jemand, dies auch offen auszusprechen.
Freiheit zur Selbstermächtigung
Doch mit der Initiative PosiTeach ist das nicht mehr nötig. Denn damit sind die Lehrerinnen und Lehrer unmittelbar in die Lage versetzt, ihren Teil zu dieser sanften und starken Transformation beizutragen. Ohne auf irgend eine Erlaubnis oder Verordnung warten zu müssen.
Ich bin der Meinung, dass mehr Leichtigkeit in der Schule und im Unterricht mehr als nur wünschenswert seien, und ich bin überzeugt davon, dass dies mit Hilfe von PosiTeach auch sehr einfach zu erreichen ist. Nicht, dass ich die bestehenden, täglichen und menschlichen Herausforderungen nicht sehen könnte, aber die gehören doch zum Leben, genauso wie auch die Fehler zum Lernen gehören.
Das Licht am Ende des Tunnels
Doch wenn wir dereinst unsere Verantwortung nicht länger als Last empfinden, sondern sie mit Freude und Begeisterung wahrnehmen, einfach weil wir das volle Potential unserer Schüler möglichst ganz aktiviert sehen wollen, dann ist dies ein klares Indiz dafür, dass wir die Wende erfolgreich vollzogen haben. Jede und jeder für sich.
Was dadurch entsteht, lässt sich mit dem heutigen Zustand nicht vergleichen: Wie fühlt sich eine Schule an, in der sich Schüler und Lehrer gleichermassen wohl fühlen, wo sie gerne hingehen und verweilen?
In solch einem Lebensraum werden Lehren und Lernen positiv erfahren, denn sie hinterlassen ein gutes Gefühl. Und genau das bringt das Wesen von gutem Unterricht auf den Punkt. Wenn nicht so, wie sonst sollte Schule sein?
PosiTeach ist konzipiert und darauf ausgelegt, dafür den Boden zu bereiten. Lasst uns also gemeinsam eine kräftige Welle des PosiTeach anstoßen. Let’s PosiTeach!
Oktober 2018
Matthias L. J. Kamber ist praktizierender Hypnosetherapeut HS NGH SBVH, Logopäde mit einen Master of Arts in Heilpädagogik und Sachbuchautor. In seinem Blog äussert er sich zu Bildungsthemen und konstruktiven Alternativen zum gegenwärtigen System. Sein Fokus gilt dabei in erster Linie den Lehrpersonen, welche die Schule von innen heraus transformieren müssen, um ihren Schülern ein menschlicheres, faireres Lernumfeld zu schaffen und ihnen ein erfolgreicheres Lernen ermöglichen zu können.
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