Wie ein Phoenix aus der Corona-Asche

Gemaelde Phoenix aus Asche

Phoenix aus der Corona-Asche

Zusammenfassung

Die COVID-19-Pandemie ist am Ausklingen. Wir könnten eigentlich längst zur Normalität zurückkehren. Könnten. Doch es gibt Länder und gesellschaftliche Bereiche, in welchen die Behörden die Schrauben nicht nur nicht lockern wollen, sondern sie bisweilen sogar noch härter anziehen – ohne dass dafür stichhaltige Gründe erkennbar wären. Das wirft berechtigte Fragen auf, und es ruft nach einer Inventur des bisher (nicht) Erreichten. Was ist es, was wir derzeit bezeugen: Ist es eine beispiellose Machtdemonstration oder eher ein beispielloses, institutionelles Versagen? Geht es wirklich um „Corona“, oder vielleicht noch um etwas anderes?

Ungeachtet der Antworten auf diese Fragen steht eines ausser Diskussion: Die Kinder und Jugendlichen brauchen ganz dringend Normalisierung und Heilung. Vor allem die Kleinen sind von den sich überstürzenden Ereignissen und dem Erleben, dass sich ihre überforderten Eltern während der vergangenen Monate nicht schützen konnten teilweise schwer traumatisiert. Sie brauchen jetzt auf dem Schulareal ganz bestimmt keine Konzentrationslager-Atmosphäre, sondern einen Raum, der eine innere Heilung ermöglicht, damit sie wieder Vertrauen ins Leben fassen können. Dies ist ein Apell an alle Mutigen und jene, die es werden wollen.

Orientierung durch Beispiel

Kindern ein gutes Beispiel zu geben bedeutet nicht unbedingt, ihnen unkritisch, brav und systemhörig alle Auflagen zuzumuten, die von der Obrigkeit verordnet wurden. Es kann genauso gut auch heißen manche dieser Maßnahmen aufmerksam und kritisch zu hinterfragen, und sich notfalls nach geeigneteren Lösungen umzusehen. Denn die Obrigkeit ist ja nicht gegen Fehleinschätzungen und Irrtümer ihrer Berater gefeit, übernimmt dafür aber selten die Verantwortung.

Schaden zufügen, um möglichen Schaden abzuwenden?

Kann jemand für sich das Recht beanspruchen, anderen einen Schaden zuzufügen, im Bestreben, einen vielleicht möglichen Schaden abzuwenden? Wäre das nicht widersinnig?

Nach dem mir gegenwärtig bekannten Stand des Wissens erweisen sich einige der verordneten „Schutz“-Massnahmen als weder sinnvoll noch gesund.

Denn auch wenn Kinder genauso ansteckend sein können wie Erwachsene, machen z.B. Distanzregeln und Kontaktverbote für Kinder und Jugendliche untereinander keinen Sinn her, weil sie zum Einen eine Sars-CoV-2 Infektion in der Regel leicht wegstecken, andererseits aber mit ihrer Immunisierung wesentlich zum Herdenschutz beitragen.

Trügerische Sicherheit durch Maskenpflicht

Auch die Maskenpflicht muss – nur schon aus medizinischer und epidemiologischer Sicht – kritisch hinterfragt werden dürfen. Denn wenn diese falsch verwendet werden, können sie leicht zu einem ernsthaften Gesundheitsrisiko für Träger und Umgebung werden. Und während sich die Träger damit in trügerischer Sicherheit wiegen, bieten selbst die besten Masken auf dem Markt keinen sicheren Schutz vor Viren, wie der TÜV Süd klar ausführt.

Gestaute Abluft, idealer Närboden für Bakterienkulturen

Dafür bewirken die gängigen, papierenen Einweg-Masken vor Mund und Nase eine Staulage der ausgeatmeten Luft, die leicht zu einer Hyperkapnie (zuviel CO2 im Blut) führen können. Die milderen Symptome davon reichen von Kopfschmerzen, über Schwindel bis zu Beeinträchtigungen des Bewußtseins. (Weitere Quelle)

Beim Ausatmen werden natürlicherweise auch Feuchtigkeit und allerhand Keime aus der Lunge ausgeschieden. Dadurch kann sich auf der Innenseite recht schnell ein feucht-warmes Milieu bilden, und damit ein idealer Nährboden, in dem sich die persönlichen Bakterienkulturen leicht vermehren. Wenn eingeatmet, können diese zu einer bakteriellen Lungenentzündung führen, die antibiotisch behandelt werden muss.

Verhängnisvolle Anwendungsfehler

Allein schon diese medizinisch unstrittigen Zusammenhänge machen deutlich, dass Atemschutz-Masken wirklich nur bei echtem Bedarf, und auch dann nur für eine sehr beschränkte Dauer getragen werden sollten. Intensivmediziner empfehlen nach 20 bis maximal 30 Minuten, spätestens aber sobald sich innwendig Feuchtigkeit ablagert, die Maske zu wechseln. Einwegmasken müssen dabei umgehend fachgerecht entsorgt werden, sonst war die ganze Übung nämlich für die Katz.

Wenn also die hier benannte Risiken und Nebenwirkungen von Atemschutz-Masken die Risiken eines Verzichts aufs Maskentragen überwiegen, dann sollte diese Maßnahme dringend kritisch in Frage gestellt werden. Der Schaden einer Schutz-Massnahme sollte ja wohl nicht grösser sein als der Schaden, der dadurch entstehen könnte, dass auf eine Schutzmaßnahme verzichtet würde.

Einige der angeordneten Massnahmen verfehlen also offenbar ihre Wirkung in Bezug auf die Unterbrechung der Übertragungskette – die notabene inzwischen sowieso bereits zum Stillstand gekommen ist.

Andere negative Auswirkungen der Auflagen

Was mir aber viel schwerwiegender erscheint, ist der Umstand, dass diese Massnahmen auf die Psyche der Kinder schwer traumatisierend wirken können. Wie das, magst Du dich vielleicht fragen?

Zum Einen BRAUCHEN Kinder für ihre gesunde Entwicklung das freie, unbeeinträchtigte Spiel, die menschliche Nähe (und auch die Distanz, aber im freien Wechsel), lebendige Beziehungen und einen angstfreien Raum für den Austausch. Das ist nun wirklich nichts Neues.

Gesichter lesen, Menschen verstehen

Kinder brauchen auch zwingend unverhüllte Gesichter, damit sie lernen können Mimik und Mundbilder zu lesen und interpretieren. Dies sind entscheidende Faktoren bei der Entwicklung des Sprachverständnisses und beim Aufbau der sozial-emotionalen Kompetenz, zwei tragenden Säulen einer jeden souveränen Selbständigkeit.

Verordnete Behinderung

Gesichtsmasken verunmöglichen das vollkommen. Sie sind insofern eine verordnete Behinderung – und können als solche nachhaltigen Schaden anrichten, von dem sich die Entwicklungspsychologie erst eine vage Vorstellung machen kann. Denn alles, was Kinder bei Gesichtsmasken zu sehen bekommen, ist ein ausdrucks- und konturloses, steifes Stück Papier.

Eine Interpretation dessen, was sich dahinter im Verborgenen abspielt, ist unmöglich. Verunsicherungen, innere Distanzierung und später Gleichgültigkeit sind naheliegende Folgen.

Papierene Demütigung hemmt Potentialentfaltung

Die kompromisslose Verpflichtung, solch ein Stück dauernd tragen zu müssen, kann sich auf ein Kind auf unterschiedliche Weise auswirken. Anfänglich wird es womöglich damit spielerisch umgehen können, aber auf Dauer und unter Zwang wird daraus eine anhaltende Demütigung, quasi ein papierener Schlag ins Gesicht. Wer eine solch absurde Verordnung auch noch mit Angst-Argumenten verteidigt, ergänzt den Effekt einer zusätzlichen mentalen Fußfessel. Resignation ist die Folge.

Wie aber soll eine gedemütigte, gefesselte, resignierte Kinderseele mit Maulkorb ihr Potential noch frei entfalten können? Solch ein Kind wird vermutlich bei Weitem nicht das leisten können, wozu es eigentlich im Stande wäre. Denn die Grundlagen erfolgreichen Lernens und hoher Leistungsmotivation sind immer noch Freude, Freiheit, Lebendigkeit und Begeisterung. Ein Klima der ständigen Angst, die Maskenpflicht und die verordnete soziale Distanz wirken dem aktiv entgegen.

„Soziale Distanz“ – gefährliche und falsche Forderung

„Soziale Distanz“ ist ein wirklich schrecklicher und zudem nicht zielführender Begriff. Nicht soziale Distanz wäre wichtig, sondern das Wahren eines angemessenen, räumlichen Abstands – oder anders ausgedrückt: das gegenseitige Zugestehen eines Raums, der das persönliche Gefühl von Wohlbefinden und Sicherheit gewährleistet.

Die Aufforderung zur „Sozialen Distanz“ dagegen hat unterschwellig ein Klima des Misstrauens, der Angst und der Gleichgültigkeit entstehen lassen. Das können wir inzwischen in weiten Teilen des Landes beobachten. Denn solche Begriffe entwickeln ihre Wirkung nie über die Vernunft, sondern via Unterbewusstsein, von dem sie aber nicht in ein vernünftiges Argument übersetzt werden können. Slogans sind immer ein zweischneidiges Schwert, und damit ein gefährliches Spiel.

Die Forderung nach sozialer Distanz kann insofern als Angriff auf den sozialen Zusammenhalt und zwischenmenschliche Solidarität, das Mitgefühl und die Menschlichkeit verstanden werden. Eine Gesellschaft aber, deren moralisches und ethisches Fundament derart anhaltend und penetrant unterspült wird, ist bald nicht mehr tragfähig und läuft schnell Gefahr in sich zu zerfallen.

Sieh hin – was empfindest Du?

Sieh doch einfach mal ganz unvoreingenommen, und vielleicht auch aus etwas Distanz in die Augen von Kindern, wenn diese Dich nicht beachten. Schau still und aufmerksam hin, und nimm einfach nur wahr, was Du dabei spontan, und ohne es zu mit der Vernunft zu analysieren empfindest. Kannst Du darin Lebensfreude, Zuversicht, Verständnis, Solidarität und Mitgefühl erkennen, oder siehst Du etwas anderes?

Nina’s Appell

Der Appell einer jungen Lehrerin, nennen wir sie Nina, für ein Maskenverbot und das Fallenlassen der Abstandsregeln, welcher Ende Mai in der Epoch Times publiziert wurde, hat mich sehr berührt und mir zu verstehen gegeben, wie komplex und einschneidend die Wirkung von Pandemie und Lockdown auf die Psyche der Kinder war. Und auch, dass sie nun bei vielen Lehrern mit teils massiver Angst und Überforderung konfrontiert sind. Besonders ans Herz ging mir folgende Passage:
„(…) Dabei würde man nicht nur die anderen als Gefahr für die Gesundheit sehen. Vielmehr ordne man sich selbst als gesundheitsgefährdend anderen gegenüber ein. Dies beträfe insbesondere Kinder, da sie befürchten würden, ihre Eltern oder Großeltern anstecken zu können und somit für deren etwaige Erkrankung oder sogar Tod verantwortlich zu sein. (…)“

Kinder nicht für Großeltern verantwortlich

Wer Kindern eine solche Verantwortlichkeit einredet, bedient wirklich die unterste Schublade. Nein: Kinder sind ganz bestimmt nicht verantwortlich für eine eventuelle Erkrankung oder den Tod ihrer Großeltern. Ganz egal wie. So etwas dem Kind einzureden ist abgrundtief gemein und niederträchtig. Kinder sind als Projektionsfläche des eigenen Schmerzes ungeeignet. Das geht gar nicht.

Kinder haben weder Wissen von, noch einen Einfluss auf die Vorbelastungen und Lebensweise ihrer Verwandten, und sie können auch nichts von der gesundheitlichen Prophylaxe wissen, die diese ihr Leben lang (nicht) betrieben haben. Ihnen auf dieser Ausgangslage die Verantwortung für deren Gesundheit und Überleben einzureden, ist schlicht absurd. Es kommt einer groben psychischen Gefährdung nahe und muss als solche entschieden zurückgewiesen werden.

Umfassend verstandenes Wohl der Kinder

Wem das beste Wohl der Kinder – in einem umfassenden Sinn verstanden – am Herzen liegt, für den ist darum jetzt der Moment gekommen aktiv dafür einzustehen. Wie sieht es diesbezüglich bei Dir aus? Auf welche Weise stehst Du ein für die Würde der Kinder, für die Rückbesinnung auf den gesunden, kritischen Menschenverstand, Vernunft und Verhältnismäßigkeit? Wie verteidigst Du die körperliche und seelische Unversehrtheit der Dir anvertrauten Kinder?

Ist es vielleicht so, dass Du die derzeitigen Entwicklungen passiv jenen überläßt, die sich vor allem aktiv um ihre eigenen Vorteile kümmern? Dazu fällt mir grad ein passendes Zitat ein: Es gibt Menschen, die denken, die Regierung und der Staat hätten nur das beste Wohl der Bevölkerung im Sinn. Und es gibt Menschen, die denken.“ (Urheber unbekannt.)

Du, als Mensch mit deiner Menschlichkeit, bist jetzt gefragt.

Wenn Du dich angesprochen fühlst, dann bring Dich jetzt bitte, noch mehr als je zuvor, als der Menschen ein, der Du bist. Wenn es Dir möglich ist, suche gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen nach Lösungen, die für alle stimmig sind, und die auch mal flexibel gehandhabt werden dürfen.

Sei für sie eine/r von jenen, die auf ihr Herz hören, und die dabei auch von ihrem Verstand gebrauch machen. Vernetzt euch, tauscht euch mit Gleichgesinnten aus, hört einander aufmerksam zu und achtet gut darauf, die Meinungen der anderen auch gelten zu lassen. Vermeidet Kampfbegriffe wie „Verschwörungstheoretiker“ und dergleichen. Denn wer diese Begriffe anführt, behauptet von sich die ganze Wahrheit zu kennen. Das ist eine totalitäre, tyrannische Haltung, und insofern töricht. Niemand kann alles wissen. Fragen aber (oder begründet in Frage stellen) sollte man immer dürfen.

Vorläufiges Fazit zu Auflagen und Argumentation

Wenn wir diesen „verwirrenden Kreis absurder Auflagen und dysfunktionaler Argumentation“ langsam schliessen wollen: Warum sollten wir auf fragwürdigen Schutz-Maßnahmen bestehen und so tun, als ob wir damit Leben retten könnten – wenn dieses Leben dann für alle Menschen gar nicht mehr lebenswert ist? Darf man durch die konstante Beschwörung einer unsichtbaren Gefahr Menschen in die Vereinsamung treiben und sie in Verzweiflung und Angst monatelang und ausweglos gefangen halten? Und wenn man Kinder rund um die Uhr einer solchen, unausweichlichen Drohung aussetzt, läuft das nicht auf einen groben, psychischen Mißbrauch mit folgeschwerer Traumatisierung hinaus? Dürfen wir das obrigkeitshörig abnicken und tatenlos dabei zusehen? Bert Brecht meinte einst: „Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“. Ob sich diese Aussage auf die gegenwärtige Situation übertragen lässt?

Der Wind hat gedreht. Ruder und Segel müssen neu gesetzt werden.

Der Wind hat gedreht und merklich aufgefrischt. Darum: Informiere Dich jetzt um so mehr aus eigener Initiative, und suche Dir ganz bewusst auch ergänzende Quellen. Hör Dir nicht länger nur den Einheitsbrei aus den großen Kanälen an (der nebenbei bemerkt auffallend gut orchestriert ist). Ebenfalls ist auffallend, dass den grossen Kanälen die Zuschauer abwandern.

Abraham Lincolns legendäres Zitat ist hierbei eine Erinnerung wert: „You can fool all the people part of the time, or you can fool some people all the time, but you cannot fool all people all the time“ (Du kannst alle Menschen eine Weile betrügen, oder Du kannst einige Menschen die ganze Zeit betrügen, aber Du kannst nicht alle Menschen die ganze Zeit zum Narren halten).

Selber denken angesagt

Es gibt trotz zunehmender Internetzensur durch Big Tech so viele Möglichkeiten und einige wirklich gute Quellen. Natürlich gibt es auch einen Haufen Quatsch. Aber den gibt es genauso auch im Fernsehen oder den inzwischen „staatlich subventionierten“ oder „mit privaten Spenden begünstigten“, großen Kanälen.
Wer sich bisher auf diese etablierten Vordenker verlassen und ihnen gestattet hatte, mit Hilfe von „zertifizierten Faktencheckern“ seine Meinung zu formen, der sollte jetzt besser allmählich damit anfangen das Ruder wieder selber in die Hand zu nehmen und selber zu denken. Denn die Manipulation macht, wie jüngst bekannt wurde, auch bei den Faktencheckern keine Ausnahme.

Es liegt an uns, unabhängige Faktenchecker zu sein.

Wir kommen je länger je weniger umhin unsere Möglichkeiten auszuschöpfen um uns eine eigene, sachliche und mit gegengeprüften Fakten fundierte Meinung zu bilden (und nicht mehr länger unkritisch die vorgefertigten Meinungen zu übernehmen). Doch gerade mit Kindern und Schülern gemeinsam macht das viel Spass, und ist bestimmt hoch interessant. Das kann durchaus als eine alternative Form kooperativen Lernens verstanden werden.

Historisch beispiellos

Wir durchleben und erleben grad eine historisch beispiellose Zeit. Weltweit. Aus der gegenwärtigen Situation gibt es kein einfaches „Schnipp – zurück zur Realität“. Über eine viel zu lange Zeit hinweg wurde Verwirrung gestiftet, Verunsicherung gesät, Angst und Panik geschürt und dadurch immenser Schaden angerichtet, vor allem auf den inneren Ebenen. Naja, eigentlich auf ganz vielen Ebenen.

Dieser Umstand muss jetzt vordringlich Beachtung finden. Wir können nicht mehr länger so tun, als ob es mit der Wiederöffnung der Schulen nun wieder ganz vordringlich um „verpassten Stoff“ oder eine anstehende Abschlußprüfung gehe. Das wäre wirklich naiv und unangemessen.

Wunden wollen anerkannt und gepflegt werden.

Diese „Pandemie-Übung“ (laut Bayerns Ministerpräsident Markus Söder) hat in der ganzen Gesellschaft und in jedem Menschen teils tiefe Wunden gerissen, die jetzt erst mal anerkannt und gepflegt werden wollen.

Schulstoff, das wissen wir aus der Vergangenheit, kann rasch nachgeholt werden. Er sollte darum auch jetzt nicht überbewertet werden.

Zeit für Verarbeitung, Integration und Heilung

Eine Erfahrung wie diese hingegen, wenn sie nicht verarbeitet und integriert wird, wirkt unterschwellig wie ein stark äzendes Gift, das die Grundfesten einer Gesellschaft rasch korrodieren kann. Wenn wir nicht möchten, dass dies geschieht, können wir jetzt nicht länger tatenlos zusehen und passive Mitläufer sein.

Denn nachdem wir in der Not gezwungen waren die Solidarität, Menschlichkeit und das Mitgefühl der Angst zu opfern, so kommen diese Tugenden nicht einfach wieder zurück, nur weil die Gefahr vorüber ist. Wir müssen sie uns zurück holen, vielleicht sogar wieder neu erlernen.

Die Rolle (und Aufgabe) Deines Lebens

„Es ist doch nicht meine Aufgabe als Lehrer, dies aufzufangen, das kann ich nicht leisten, dafür bin ich nicht qualifiziert, dafür habe ich doch keine Zeit! …“, magst Du vielleicht denken? Keine Sorge, auch Du bist kein bisschen weniger traumatisiert als all die anderen Menschen um Dich herum. Ganz zu schweigen von den Kindern. Normalerweise hätten wir Psychologen. Doch wir befinden uns längst jenseits von „Normalerweise“. Du hast für die Dir anvertrauten und nahen Kinder eine wichtige, leitende Funktion und eine Orientierungs- und Identifikations-Rolle inne, und dir stehen viele Möglichkeiten offen.

Was kannst Du anbieten?

Wie wäre es bspw. jetzt proaktiv Räume zu schaffen, wie z.B. eine Austauschrunde mit deiner Klasse – oder sogar klassenübergreifend? Oder Du startest eine Art von „Kummerecke“, wo Sorgen, auch anonym, ihren Platz finden und gehört und gesehen werden können? Wie wäre eine Plattform für gegenseitige Hilfeleistungen? Alles, was dazu beiträgt, die „soziale Distanzierung“ und die dadurch entstandene Angst vor, und Entfremdung von einander zu überwinden, ist wertvoll. Es ist ein umfassender, gesellschaftlicher Heilungsprozess, der jetzt ansteht, und welcher Ort wäre dafür besser geeignet als die Schule?

Dein Beitrag willkommen und wichtig

Wie auch immer Dein Beitrag zur konstruktiven Bewältigung und Ausheilung dieser traumatischen Erfahrung aussehen mag, er ist wichtig und willkommen.

Entscheidend ist jetzt nur, ob Du in dir schon den Mut aufbringen kannst, es tatsächlich auch zu tun. Denn unser Mut und unsere Initiative wurden in den vergangenen Monaten schwer attackiert. Um so wichtiger ist es jetzt, den Kindern und Jugendlichen in dieser herausfordernden Zeit als Mensch und Begleiter beizustehen, weil sie Dich wirklich brauchen – als authentische, tragfähige Orientierung und insofern auch als zuverlässiges Vorbild.

Finde in Deine Grösse und Kraft

Vielleicht hältst Du Dir in diesem Zusammenhang einfach immer mal wieder das Zitat vor Augen: „Wir sind die, auf die wir gewartet haben. Wir sind die Grossen.“

Wenn Du dazu bereit bist, dann richte Dich jetzt auf zu deiner vollen Grösse und fühle dich in deiner Kraft stehen. Tu es in Deinem eigenen, und im Interesse der Kinder und Jugendlichen, die jetzt Klarheit und Orientierung brauchen, und die Deine mutige Gegenwart und Authentizität schätzen. Stärke ihnen den Rücken und trage dazu bei, dass sie bald wieder erstarken. Sie werden nicht mehr sein wie zuvor. Und genau das kann für alle eine grosse Chance sein.

Das Ende der Pandemie darf aufatmen lassen

Inzwischen sollte es auch dem Letzten klar geworden sein: Die Pandemie ist am Abklingen. Es ist jetzt Zeit wieder tief durchzuatmen, sich innerlich (oder auch äusserlich) zu schütteln wie ein lange und intensiv begossener Pudel, und dann auch mal wieder herzhaft zu lachen.

Forschung bringt Lichtblicke

Und auch wenn manche noch immer mit dem Mahnfinger davor warnen: Ärzte und Forscher sind sich einig: bei viralen Infekten gab es bislang noch nie eine „zweite Welle“. Wieso? Weil Viren natürlicherweise ständig mutieren. Warum sollte es diesmal anders sein? Es wird vermutlich wieder eine Grippewelle geben, und wir werden, wie schon in der Vergangenheit, damit umgehen. Ganz neue Studien und Vorstudien zu neuen medikamentösen Behandlungsansätzen sind zudem sehr vielversprechend und bieten guten Grund mit mehr Gelassenheit, innerer Ruhe und Zuversicht in die Zukunft zu blicken.

Gebote der Vernunft, Bedürfnisse des Herzens

Gleichwohl: Händewaschen macht Sinn. Klassenzimmer regelmässig lüften, bestimmt auch. Bei Krankheit zuhause bleiben, fraglos. Einander nicht ins Gesicht husten, definitiv. All das sind Gebote der Vernunft.

Doch daneben muss auch den Bedürfnissen des Herzens Rechnung getragen werden: der Gemeinschaft, der sozialen Nähe, dem Gefühl der Zugehörigkeit, dem Mitgefühl, … Denn wir Menschen sind nur gemeinsam stark, und nur wenn wir stark sind, können wir geeint aus dieser Corona-Asche auferstehen wie der legendäre Phönix.

Und so können wir uns auch locker gegenseitig unseren Raum zugestehen. In diesem Sinne bleib wach, gesund, aufmerksam und stets zuversichtlich.

Disclaimer: Dieser Beitrag stellt allein die Meinung des Autors dar und erhebt trotz gewissenhafter Recherche keinen Anspruch auf Vollständigkeit, abschliessende Korrektheit oder gar eine „absolute Wahrheit“. Er wurde im alleinigen Bestreben verfasst, die Leserinnen und Leser zu ermutigen, sich ein Herz zu fassen und für das einzustehen, was ihnen wirklich wichtig ist: z.B. für ein Leben in Freiheit, ganzheitliche Gesundheit, Menschlichkeit und Würde.

Erste Veröffentlichung: 01. Juni 2020

Matthias L. J. Kamber ist praktizierender Hypnosetherapeut HS NGH SBVH, Logopäde mit einen Master of Arts in Heilpädagogik und Sachbuchautor. In seinem Blog äussert er sich zu Bildungsthemen und konstruktiven Alternativen zum gegenwärtigen System. Er richtet sich dabei in erster Linie an Lehrpersonen, welche die Schule von innen heraus transformieren müssen, um ihren Schülern ein menschlicheres, faireres Lernumfeld zu schaffen und ihnen ein erfolgreicheres Lernen ermöglichen zu können. Aber auch aufgeschlossene, interessierte Eltern sind willkommen und dürfen sich angesprochen fühlen.

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